Wer in Österreich Mitarbeiter:innen beschäftigt, muss deutlich mehr berücksichtigen als das vereinbarte Bruttogehalt. Zusätzlich zu den gesetzlichen Lohnnebenkosten fallen auch Kosten durch bezahlte Ausfallzeiten wie Urlaub, Feiertage und Krankenstand an. Daher ist es ratsam, dass Arbeitgeber:innen die tatsächlichen Personalkosten im Vorfeld sorgfältig kalkulieren, um sicherzustellen, dass diese auch durch den Unternehmensumsatz abgedeckt werden können.
In diesem Beitrag zeigen wir anhand einer konkreten Beispielrechnung, welche tatsächlichen Kosten mit der Beschäftigung eines Mitarbeiters bzw. einer Mitarbeiterin verbunden sind – aufgeschlüsselt nach Jahr, Monat und produktivem Arbeitstag.
Tabelle: Brutto & Lohnnebenkosten für Arbeitgeber:innen
Angenommen, ein:e Angestellte:r verdient EUR 3.200 brutto monatlich bei 14 Gehältern im Jahr, so ergeben sich folgende Bestandteile:
Kostenbestandteil | Betrag in € |
---|---|
Bruttogehalt jährlich (Summe bei 14 x) | 44.800,00 |
Dienstgeberanteil Sozialversicherung (ca. 21,38 %) | 9.578,24 |
Dienstgeberbeitrag zum FLAF 3,9 % | 1.747,20 |
Mitarbeitervorsorgekasse 1,53 % | 685,44 |
Zuschlag zum Dienstgeberbeitrag (z.B. Wien 0,93 %) | 174,72 |
Kommunalsteuer 3 % | 1.344,00 |
Gesamtkosten für den Arbeitgeber | 58.329,60 |
Was kostet ein:e Angestellte:r in Österreich?
Die gesamten Personalkosten für den Arbeitgeber pro Jahr betragen ca. EUR 58.329,60. Dem gegenüber steht das durchschnittliche monatliche Netto-Gehalt von rund EUR 2.300 bzw. EUR 32.000 jährlich für eine:n Angestellte:n. Man kann also sagen, dass ein:e Mitarbeiter:in den Arbeitgeber bzw. die Arbeitgeberin in etwa das doppelte des Nettobetrags kostet.
Personalkosten für Arbeitgeber:innen: Was kostet ein produktiver Arbeitstag?
Nicht jeder Arbeitstag ist tatsächlich für das Unternehmen produktiv nutzbar.
Wichtig
Gesetzlich stehen allen Mitarbeiter:innen 25 Urlaubstage und 13 Feiertage pro Jahr zu.
Zusätzlich fallen im Schnitt 11 Krankenstandstage an. Diese Tage werden voll bezahlt.
Kategorie | Ø Tage/Jahr | % der Arbeitszeit |
---|---|---|
Urlaub | 25 | ca. 11,4 % |
Krankenstand | 11 | ca. 5 % |
Feiertage | 13 | ca. 5,9 % |
Geht man von 260 Arbeitstagen (52 Wochen x 5 Tage) im Jahr aus und zieht 25 Urlaubstage, 13 Feiertage und 11 Krankenstandstage ab, so erhält man 211 effektive Anwesenheitstage.
Dividiert man die Jahreskosten des Dienstgebers im oben genannten Beispiel von EUR 58.329,60 durch die effektiven Anwesenheitstage 211 so erhält man die Kosten pro Anwesenheitstag in Höhe von EUR 276,44. Wenn das Bruttogehalt bei EUR 3.200 liegt, kostet ein tatsächlich geleisteter Arbeitstag das Unternehmen über EUR 276,00 – und das ohne Zusatzkosten für Infrastruktur, Weiterbildung, Personalfluktuation oder die Deckung von Vertretungen bei Urlaub, Krankenstand und anderen Abwesenheiten.
Fazit: Personalkosten für Arbeitgeber:innen richtig berechnen und besser entscheiden
Wer Mitarbeiter:innen beschäftigen will, sollte neben dem Bruttogehalt auch alle gesetzlichen Abgaben und produktive Ausfallzeiten realistisch einplanen. Nur so lässt sich die tatsächliche Leistung wirtschaftlich kalkulieren und Personalentscheidungen langfristig sinnvoll treffen.
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StB. Florian Kiegerl, MA
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